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2008-04-27

Die Frauen werden wieder hübscher

Nein, es kommt jetzt kein garstiger Spruch von wegen viertes oder fünftes Bier. Und es liegt auch nicht daran, dass die Frauen jetzt wieder Ingeborg, Margarete oder Sieglinde heißen. Es liegt wohl eher am Frühling und auch da an der Physik des Lichtes und nicht an der Biologie der Hormone.

Da sitzen sie also am Gutenberg-Platz, die rothaarigen, die braunhaarigen und die Blondinen. Lockeres Geplauder tröpfelt zwischen vorbei fahrenden Autos hindurch. Die Sonne läßt die Haare in schillernden Farben leuchten. "Wieso können die da sitzen und frühstücken? Müssen die keine Zimtlatschen einkaufen?" Ein bisschen Neid kommt da schon auf.

Interessanterweise sind zwar die einzelnen Komponenten, lächelnde, weiss polierte Zähne, Frühstück und Milchkaffee-Tasse auf dem Tischen, Pärchen mit Kindern, die mal nicht nerven, die gleichen wie in den Wellness-schützt-vor-Alter-und-Krankheit Artikel in den diversen Broschüren der Krankenkassen, aber die übliche spontan aufkommende Abneigung, sobald man auch nur die erste Seite solcher Artikel gesehen hat, bleibt aus.

Woran liegt's? Sicherlich auch an dem Wissen, ich könnte mir das auch leisten, finanziell und auch von der Zeit her. Trotzdem belasse ich es dabei, nur davon zu träumen, denn weit hinten im Hinterkopf sitzt so eine böse Stimme, die mir einflüstert: Vergiss es, am Ende ist so ein Frühstück meist enttäuschender als einen die Vorfreude erwarten ließ.

Also fahre ich mit dem Fahrrad weiter und geniesse den leichten Anflug von Anarchie. Die Sonne scheint, rote Ampeln sind nicht wirklich rot, ich kann ungestört rülpsen und furzen. Das geht am Gutenberg-Platz nicht. Und ich kann der Frage nachgehen, wieso Radfahren mehr anarchischen Flair hat als Cabrio-Fahren.